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In der Nacht bin ich gegen 1:30 wachgeschaukelt worden. Ich wusste erst gar nicht was los ist. Draussen hat es so komisch gebrummt und gegrollt und mein Bett hat spürbar geschwungen. Ich habe keine Ahnhung wie lange das ging - es hat jedenfalls gereicht daß mir schlecht wurde. Das war dann also mein erstes gespürtes Erdbeben (5.3 auf der internationalen Richterskala) in Japan. Die Erdbeben die ich von Deutschland her kannte waren immer nur kurze vibriernde Stösse gewesen - so ein geschaukel hatte ich noch nie erlebt. Ich habe dann mal brav den Fernseher angeschaltet: Das Epizentrum lag 30 km von Tokyo weg und es besteht keine Tsunamigefahr. Nach einer knappen Stunde habe ich dann weiter schlafen können und den Rest der Nacht blieb mein Bett still stehen! ;)

Stark verlangsamt und übermüdet bin ich dann heute morgen zum Frühstück. Bei dem sonnigen Wetter draussen vor der Tür habe ich spontan beschlossen doch heute nach Kamakura zu touren. Bei einer Regenwahrscheinlichkeit von 70% ein bißchen riskant, aber auf eine Museumstour hätte ich auch nicht wirklich Lust gehabt.

Also zur Tawaramachi-Station und von dort bis Ueno mit der U-Bahn und dann in die JR-Yamanote gewechselt bis Tokyo Eki. Hier ging es dann weiter bis Totsuka und dort habe ich dann endlich in einen Zug wechseln können der bis Kamakura durchgefahren ist.

In Kamakura habe ich mir bei der Touristinformation wie immer erst mal eine Karte abgeholt und bin direkt die vorgeschlagene Route vom Bahnhof zum grossen Budda von Kamakura marschiert. Ich hatte ganz vergessen daß man dort Eintritt zahlen muss - aber 200 JPY sind recht moderat. Um in den Budda hineinzugehen sind aber nochmal 20 JPY fällig gewesen - aber da ich das vom letzten mal als nicht sonderlich spektakulär in Erinnerung hatte, habe ich das dann auch gelassen. Der Budda ist mit Sockel 13,4m hoch und wiegt etwa 121t. Die ersten 100 Jahre stand der Budda in einer grossen Halle, aber nachdem zum zweiten mal ein Taifun diese zerblasen hatte, hat man seit 1369 ganz darauf verzichtet und liess den dann eben im Freien stehen.

Als nächstes bin ich zum Kanon Hasedera, einem buddistischem Tempel. Eintritt war 300 JPY - allerdings gibt es dafür dann auch wesentlich mehr zu sehen! Momentan stehen die Hydrangea in voller Blüte - eigentlich sind die erst Anfang Juni fällig aber so konnte man durch die Tempelgärten kraxeln und alle Farben auf sich wirken lassen. Eine Besonderheit sind die vielen, vielen kleinen Jizo-Statuen die sich auf dem Gelände versammelt haben. Und eine Bentenstatue die zusammen vielen kleinen Bentenstatuen in einer kleinen Höhle ausgestellt wurden. Die grosse Gebetsmühle war diesmal stillgelegt.

Von dem Tempelgärten hatte man eine wunderschöne Aussicht auf die Bucht von Kamakura mit einem wunderschönen Sandstrand. Da hätte man doch glatt Badezeugs einpacken können.

Den Rückweg bin ich durch die kleinen Gässchen von Kamakura und habe mir die Auslagen in den vielen kleinen Shops angesehen.

Der Zug ging dann direkt zum Tokyo Eki, also musste ich wesentlich weniger umsteigen. Über Tokyo hat sich der Himmel dann sehr zugezogen, aber ich habe es trotzdem noch trocken ins Hotel geschafft! Ich will heute Abend dann auch mal ein paar Postkarten fertig bekommen!

Onigiri Experiment
3) 半生 焼たらこ - Gefüllt mit halbrohen angebratenen Fischeinern (schmeckte wie Fleischbröckchen und Brühe - gut das die Übersetzung erst hinterher kam!)
4) しらす マヨ わさび - Gefüllt mit Mayo und einem Hauch Wasabi

Bilder zum Tag gibt es unter: http://www.flickr.com/photos/katzenpost/sets/72157629950283782/